
Neue EU-Regeln für ESG-Investments: Was Immobilienbesitzer jetzt wissen müssen
Die Europäische Kommission hat mit dem sogenannten "Simplification Omnibus" eine Gesetzesinitiative vorgestellt, die Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeitsregulierung entlasten könnte. Besonders relevant wären die geplanten Anpassungen der EU-Taxonomie, die es ermöglichen würden, auch teilmodernisierte Gebäude als "grün" einzustufen, sofern sie nachweislich CO₂-Reduktionsziele verfolgen. Diese Lockerung der "Do No Significant Harm"-Kriterien (DNSH) könnte neue Möglichkeiten für nachhaltige Investitionen und Finanzierungen schaffen.
Was ist passiert? – EU-Taxonomie-Adaptionen und ihre möglichen Auswirkungen
Die Vorschläge der EU-Kommission sehen mehrere Erleichterungen vor, die insbesondere für den Immobiliensektor an Bedeutung gewinnen können:
- Lockerung der DNSH-Kriterien: Bisher mussten Immobilien höchste Effizienzstandards erfüllen, um als nachhaltig zu gelten. Künftig könnte es möglich sein, mit einer schrittweisen CO₂-Reduktion eine angemessene Energieeffizienz, wie Energieeffizienzklasse D, vorzuweisen.
- Mehr Flexibilität für Bestandsgebäude: Denkmalgeschützte oder ältere Gebäude könnten unter bestimmten Voraussetzungen Zugang zu nachhaltigen Finanzierungen erhalten, wenn energetische Sanierungen ihre CO₂-Bilanz verbessern.
- Neue Chancen für Investor:innen: Entwickler:innen von Immobilien und Portfolio-Manager:innen könnten ihre ESG-Strategien anpassen und von nachhaltigen Finanzierungsmodellen profitieren.
Sollten diese Vorschläge umgesetzt werden, könnten sie die Bewertungskriterien für nachhaltige Immobilien erheblich verändern.
Die Relevanz für Assessments und Sanierungsstrategien im Immobiliensektor
Durch die neu angestrebte Flexibilität der Regulatorik kann es für Eigentümer:innen und Investor:innen möglich werden, auch mit Einzelmaßnahmen und schrittweise den regulatorischen Anforderungen an nachhaltige Sanierungen gerecht zu werden.
Damit ist der Einsatz modular verfügbarer Sanierungslösungen relevanter. Purpose Green hat bereits im Jahr 2023 einen ganzheitlichen Ansatz eingeführt, der verschiedene modulare Leistungen umfasst und so flexible Sanierungslösungen ermöglicht.
- Modulare, aufeinander aufbauende Sanierungspakete: Unsere Sanierungskonzepte setzen auf schrittweise Maßnahmen, die sowohl kurzfristige Effizienzsteigerungen als auch langfristige Nachhaltigkeitsziele berücksichtigen. Dabei analysieren wir den energetischen IST-Zustand einer Immobilie und identifizieren sinnvolle Maßnahmen zur Reduzierung des Endenergiebedarfs und damit einhergehend der CO₂-Emissionen. Diese modulare Herangehensweise ermöglicht es Eigentümer:innen und Investor:innen, Maßnahmen flexibel an ihre finanziellen und die regulatorischen Rahmenbedingungen anzupassen.
- Verknüpfung mit Fördermitteln: Neben der gesteigerten Bedeutung nachhaltiger Finanzierungen ist auch die strategische Nutzung von Fördermitteln unerlässlich. Je nach Sanierungspaketen können einzelne Maßnahmen mit bis zu 30 Prozent durch Programme von BAFA und KfW-Bank gefördert werden. Unsere Expertise liegt in der Identifikation relevanter Förderprogramme auf EU-, Bundes- und Landesebene, die gezielt für nachhaltige Sanierungen genutzt werden können. Durch die Kombination aus technischer Bewertung und finanzieller Beratung ermöglichen wir eine effiziente Nutzung dieser Mittel und maximieren den wirtschaftlichen Nutzen für Immobilienbesitzer:innen.
- ROI-Prognosen und wirtschaftliche Bewertung: Die Anpassungen der EU-Taxonomie könnten Investitionen in nachhaltige Immobilien wirtschaftlich attraktiver machen. Durch die gelockerten DNSH-Kriterien könnten Sanierungsprojekte bereits als nachhaltig eingestuft werden, wenn sie eine schrittweise CO₂-Reduktion nachweisen. Das eröffnet Immobilieninvestoren nicht nur den Zugang zu neuen Finanzierungsquellen, sondern erhöht auch die Marktattraktivität ihrer Bestände. Energieeffiziente Wohnimmobilien gewinnen zunehmend an Wert. Im dritten Quartal 2023 lag der Preisvorteil für Mehrfamilienhäuser mit hoher Energieeffizienz (A/A+) gegenüber Gebäuden mit niedriger Effizienz (G und H) bei durchschnittlich 30 Prozent. Unsere Berechnungsmodelle helfen, den erwarteten ROI solcher Maßnahmen zu quantifizieren und liefern eine fundierte Entscheidungsgrundlage für strategische Investitionen.
Sollten sich die geplanten Änderungen durchsetzen, würde dies die Bedeutung zielgerichteter Sanierungsstrategien noch einmal verstärken.
Attraktivität für Investoren und Eigentümer:innen
- REITs und Impact-Investoren könnten profitieren: Klare ESG-Kategorisierungen und transparente Nachhaltigkeitslabels würden Investitionsentscheidungen erleichtern.
- Steigerung der Immobilienwerte: Nachhaltige Sanierungen könnten für Kreditnehmer optimalere Finanzierungs- und Refinanzierungskonditionen ermöglichen.
- Regulatorische Sicherheit: Unternehmen könnten frühzeitig auf kommende Berichtspflichten vorbereitet werden und von einer vereinfachten Erfüllung der Anforderungen profitieren.
Fazit: Immobilien zukunftsfähig machen
Mit den möglichen Anpassungen der EU-Taxonomie könnte nachhaltige Immobilienentwicklung wirtschaftlich noch attraktiver werden. Die geplanten Änderungen könnten insbesondere durch die Lockerung der DNSH-Kriterien, die bessere Einstufung teilmodernisierter Gebäude sowie die vereinfachte Zugänglichkeit zu “grünen” Finanzierungen die Investitionsbereitschaft steigern. Unternehmen sollten sich frühzeitig auf diese potenziellen Änderungen vorbereiten, um ihre Portfolios zukunftsfähig aufzustellen und neue Finanzierungsmöglichkeiten optimal zu nutzen.
Illustration: Purpose Green / Midjourney
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Purpose Green ist eines der führenden deutschen Climate-Tech-Unternehmen mit Sitz in Berlin, das den Gebäudesektor mit umfassenden End-to-End-Lösungen für energetische Sanierungen und ESG-geleitetes Asset-Management transformiert. Als einziges Unternehmen in Deutschland bietet Purpose Green für die Immobilienbranche einen ganzheitlichen, modular kombinierbaren Ansatz: Über das eigene Green+ Portal werden intelligente Softwarelösungen mit fachlicher ESG- und Energieberatung sowie operativer Bauleitung vernetzt.
Immobilieneigentümer, Verwalter und institutionelle Fonds erhalten so passgenaue Unterstützung bei der Transformation von Mehrfamilienhäusern, Wohn- und Geschäftshäusern sowie Bürogebäuden – sowohl auf Einzelobjekt- als auch auf Portfolioebene. Auf diese Weise ermöglicht Purpose Green, individuelle Nachhaltigkeitsziele effizient zu erreichen, CO₂-Emissionen signifikant zu senken und Immobilien gleichzeitig im Hinblick auf Werterhalt und nachhaltige Wertsteigerung zukunftssicher aufzustellen.
Gegründet wurde Purpose Green im Jahr 2023 von Okitonga Memba und den Brüdern Lucas und Lennart Christel. Unterstützt von führenden Frühphaseninvestoren wie Speedinvest, Atlantic Labs und Fifth Wall treibt Purpose Green einen nachhaltigen Wandel zur Dekarbonisierung des Immobiliensektors voran.