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14.8.2025
Projektsteuerung

Baustellenabsicherung im verregneten Sommer: Wie professionelle Bauleitung und Projektsteuerung Sanierungsvorhaben sicher navigieren

Ein verregneter Sommer und grundsätzlich alle Regentage können sich zu einer echten Herausforderung für jedes Sanierungsprojekt entwickeln. Besonders bei der Sanierung von Mehrfamilienhäusern mit Dachausbau treffen unvorhersehbare Wetterereignisse auf komplexe Baustellensituationen. Starke Regengüsse führen zu durchnässten Materialien, rutschigen Wegen, gestörten Zeitplänen und einem erhöhten Unfallrisiko. Hier kommt eine exzellente Projektsteuerung ins Spiel. Sie ermöglicht der Bauleitung, schnell auf Wetterumbrüche zu reagieren, Risiken zu minimieren und den Bauablauf trotz widriger Bedingungen sicher zu gestalten. Eine durchdachte Planung ist gerade bei der Sanierung unverzichtbar, um die Sicherheit und Qualität auf der Baustelle aufrechtzuerhalten.

Projektsteuerung im Regen: Wetterfeste Lagerung mit Zelten und Drainage schützt Baumaterial und Zeitplan. (Grafik: Purpose Green / Midjourney)

Wetterabhängige Planung: Schlüssel zur resilienten Sanierung

Moderne Bauprojekte im Bereich Sanierung können ohne eine witterungsabhängige Planung kaum noch effizient und sicher umgesetzt werden. Die Integration aktueller Wetterdaten in die Bauzeitenplanung ist heute Standard jeder professionellen Projektsteuerung. Gerade bei Sanierungen im Dachbereich ist es entscheidend, sensible Arbeitsschritte wie Dachöffnungen ausschließlich bei stabiler Wetterlage durchzuführen.

Was viele nicht bedenken, auch bei Estricharbeiten kann das Wetter eine Rolle spielen, insofern das Regen das richtige Mischverhältnis bei der Arbeit an der Mischmaschine und Estrichpunkte beeinflussen kann. Eine kleine Sache mit oft großer Wirkung. Im Falle plötzlicher Niederschläge muss die Bauleitung kurzfristig auf innen liegende Gewerke umplanen können.

Zusätzlich ist eine transparente Kommunikation innerhalb des Projektteams sowie gegenüber Auftraggeber:innen und Anwohner:innen entscheidend. Die tagesaktuelle Dokumentation von Wetterereignissen im Bautagebuch ermöglicht nicht nur die Nachvollziehbarkeit des Baufortschritts, sondern dient auch als wichtiges Instrument zur Absicherung gegen etwaige Ansprüche. Eine dynamische und vorausschauende Bauleitung plant dabei nicht nur mit Wetter-Pufferzeiten, sondern entwickelt auch konkrete Alternativszenarien für kritische Bauphasen. Diese Flexibilität ist ein elementarer Bestandteil moderner Projektsteuerung in der Sanierung.

Materialschutz und Lagerlogistik: Schutz in nasser Umgebung

Der Schutz von Baumaterialien vor Feuchtigkeit ist ein zentrales Thema auf jeder Baustelle – insbesondere bei Sanierungsprojekten mit empfindlichen Baustoffen wie Holz, Mineralwolle oder elektronischen Komponenten. Ein verregneter Sommer ohne geeignete Schutzkonzepte kann immense Materialverluste verursachen. Die Lagerung in wetterfesten Containern, der Aufbau temporärer Zelte oder das Abdecken mit hochwertigen Planen sind dabei bewährte Maßnahmen, die integraler Bestandteil einer vorausschauenden Projektsteuerung sein sollten.

Ergänzend dazu empfiehlt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), bereits im Baustelleneinrichtungsplan Notentwässerungen, Drainagen und wasserabweisende Flächen einzuplanen. Diese sollten regelmäßig kontrolliert und gewartet werden, um bei Starkregenereignissen eine zügige Wasserableitung zu gewährleisten. So bleibt nicht nur das Material trocken, sondern auch die Sicherheit auf dem Bauplatz gewährleistet. Besonders bei der Sanierung im Bestand, wo Zugänge oft eingeschränkt sind, zeigt sich die Wichtigkeit einer durchdachten Lagerlogistik unter Anleitung der Bauleitung.

Sicherheit bei Dacharbeiten: Rutschhemmende Laufwege und absturzsicheres Arbeiten trotz Nässe. (Illustration: Purpose Green / Midjourney)
Sicherheit bei Dacharbeiten: Rutschhemmende Laufwege und absturzsicheres Arbeiten trotz Nässe. (Illustration: Purpose Green / Midjourney)

Sicherheit bei Dacharbeiten: Absturz- und Rutschprävention sowie Wetterschutz

Dacharbeiten gehören zu den gefährlichsten Tätigkeiten auf einer Baustelle. Kommt Regen hinzu, steigt das Risiko exponentiell. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) definiert klare Vorgaben: Bereits ab einer Dachneigung von elf Grad sind Laufstege mit Trittleisten erforderlich, bei größeren Neigungen zusätzlich Trittstufen. Rutschhemmende Oberflächenbeläge sowie feste Seitenschutzsysteme sind unverzichtbar.

Ebenso sieht die BG BAU eine klare Rangfolge der Schutzmaßnahmen vor. Technische Lösungen wie Seitenschutz oder Auffangeinrichtungen haben Vorrang vor individueller Schutzausrüstung. Ist letztere unumgänglich, müssen eine geeignete PSA gegen Absturz (PSAgA) sowie ein Rettungskonzept vorhanden und geschult sein. Die Arbeit auf dem Dach sollte bei starkem Regen generell eingestellt werden, da weder Material noch Menschen sicheren Halt finden. Eine professionelle Projektsteuerung bewertet die Witterungsverhältnisse kontinuierlich und unterstützt die Bauleitung bei Entscheidungen zur Arbeitsunterbrechung.

Bei Dachsanierungen, gerade in Jahreszeiten mit hohem Regenrisiko, ist ein Wetterschutzdach eine besonders wirkungsvolle, wenn auch kostenintensive Schutzmaßnahme. Der Aufbau eines temporären Schutzdaches über der gesamten Dachfläche schützt sowohl das offene Dach als auch das darunterliegende Gebäude effektiv vor Niederschlägen während der Bauphase. Diese Maßnahme bietet entscheidende Vorteile: Sie verhindert kostspielige Feuchteschäden am Gebäudebestand, ermöglicht wetterunabhängiges Arbeiten und kann dadurch Bauverzögerungen deutlich reduzieren. Die Entscheidung für ein Wetterschutzdach sollte insbesondere bei wertvollen Bestandsgebäuden, längeren Sanierungszeiträumen oder in regenreichen Jahreszeiten in Betracht gezogen werden. Auch wenn die Kosten für Aufbau und Unterhalt beträchtlich sind, können die vermiedenen Risiken und Folgeschäden sowie der gesicherte Bauablauf diese Investition vor allem bei komplexen Dachsanierungen rechtfertigen.

Verkehrswege und Baustellenzugänge: Begehbarkeit und Sicherheit

Nicht nur auf Dächern, sondern auch am Boden stellt Regen ein gravierendes Sicherheitsrisiko dar. Provisorische Zufahrten und Laufwege verwandeln sich bei anhaltendem Niederschlag schnell in rutschige, matschige Flächen. Hier bewähren sich Schotterungen, Fahrplatten oder temporäre Holzbohlenwege, die sowohl Fahrzeugen als auch Fußgänger:innen sicheren Halt bieten.

Zusätzlich ist die Auswahl geeigneter Bodenbeläge entscheidend. Laut DGUV-Regel R108-003 müssen Arbeitsflächen rutschhemmend und reinigungsfreundlich ausgeführt sein. Die Einteilung in Rutschhemmklassen (R9 bis R13) gibt dabei Orientierung. Ergänzt wird dies durch griffiges, wettergeeignetes Schuhwerk und visuelle Markierungen. Die Bauleitung muss zudem sicherstellen, dass angrenzende Verkehrsflächen wie Gehwege oder Einfahrten durch Absperrsysteme und Beleuchtung auch bei trübem Lichtstand gut erkennbar bleiben. Besonders im Rahmen von Sanierungen in bewohnten Objekten ist diese Form der Projektsteuerung auch eine Frage der Anwohnerfreundlichkeit.

Schutzkleidung bei jedem Wetter: Hochsichtbare Warnwesten und wasserdichte Arbeitskleidung sorgen für Sicherheit und Komfort auf nassen Baustellen. (Illustration: Purpose Green / Midjourney)
Schutzkleidung bei jedem Wetter: Hochsichtbare Warnwesten und wasserdichte Arbeitskleidung sorgen für Sicherheit und Komfort auf nassen Baustellen. (Illustration: Purpose Green / Midjourney)

Schutzkleidung und Beleuchtung: Sichtbar bei schlechtem Wetter

Sobald Sichtverhältnisse durch Regen, Nebel oder dämmerndes Licht eingeschränkt sind, spielt Schutzkleidung eine entscheidende Rolle. Warnschutzkleidung nach DIN EN ISO 20471, idealerweise in Klasse 2 oder 3, ist für alle im Außenbereich arbeitenden Personen Pflicht. Regenjacken und Hosen sollten zudem die Anforderungen nach DIN EN 343 erfüllen, um gleichzeitig wasserdicht und atmungsaktiv zu sein.

Ergänzend zur Bekleidung ist eine adäquate Beleuchtung der Baustelle essenziell. Bereits bei leichter Dämmerung oder bewölktem Himmel muss auf Verkehrswegen eine Lichtstärke von mindestens 20 Lux sichergestellt werden, in Arbeitsbereichen sogar deutlich mehr. Mobile Lichtmasten mit LED-Technik bieten sich hier ebenso an wie solarbetriebene Warnleuchten für Zugänge oder Gerüstflächen. In der Bauleitung sollten diese Aspekte bereits in der Angebotsphase mitgedacht und in der Projektsteuerung als fester Bestandteil integriert sein.

Gefährdungsbeurteilung und Schulungen: Prävention durch Wissen

Eine fundierte Gefährdungsbeurteilung ist das Herzstück jeder Sicherheitsplanung auf der Baustelle. Wetterbedingungen müssen integraler Bestandteil dieser Betrachtung sein und in täglichen Sicherheitsunterweisungen thematisiert werden. Die Bauleitung ist gefordert, ihre Teams auf die speziellen Risiken bei Regen hinzuweisen und das Verhalten im Ernstfall – etwa bei Starkregen oder Gewitter – vorab zu trainieren.

Insbesondere bei komplexeren Projekten ist ein Sicherheits- und Gesundheitsplan (SiGePlan) vorgeschrieben, der klare Zuständigkeiten für Bauherr, Bauleitung und Sicherheitskoordination definiert. Die Dokumentation aller Maßnahmen, Unterweisungen und Kontrollen schafft nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch ein hohes Maß an Vertrauen innerhalb des Projektteams. In der Sanierung ist diese Vertrauensbasis besonders wichtig, da hier oft in bewohnten oder historisch sensiblen Strukturen gearbeitet wird. Die Projektsteuerung schafft den organisatorischen Rahmen für eine sichere und regelkonforme Umsetzung.

Technische und innovative Lösungen: Wenn Wetter auf Technik trifft

Die Digitalisierung bietet heute zahlreiche Möglichkeiten, um Sicherheitsprozesse zu automatisieren und zu verbessern. Wetterapps mit Regenradar, digitale Bautagebücher, Videoüberwachungssysteme oder mobile Warnsensoren unterstützen die Bauleitung bei der rechtzeitigen Erkennung von Risiken. Ebenso tragen flexible Absperrsysteme, automatische Dämmerungsschaltungen oder smarte Lichtmasten dazu bei, die Baustelle auch unter schwierigen Wetterverhältnissen optimal abzusichern.

Eine zukunftsgerichtete Projektsteuerung bindet diese Technologien frühzeitig ein und macht sie zum integralen Bestandteil der Ablaufplanung. Besonders bei der Sanierung historischer oder urbaner Gebäude, bei denen Platzverhältnisse und Umwelteinflüsse besonders kritisch sind, erweist sich dieser digitale Vorsprung als entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Fazit

Die Sanierung im verregneten Sommer stellt hohe Anforderungen an Bauleitung und Projektsteuerung. Wer flexibel plant, Material und Wege konsequent schützt, Sicherheit technisch und organisatorisch absichert und sowohl Mitarbeitende als auch Baustelle aktiv steuert, minimiert Verzögerung und Risiken. Eine durchdachte Strategie, verknüpft mit technischer Unterstützung und menschlichem Know-how, macht den Unterschied zwischen Projektchaos und Vorzeige-Baustelle. So wird auch bei Regen sichtbar, was exzellente Projektsteuerung leisten kann.

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Nach der Kurzanalyse des Gebäudes empfehlen wir Ihnen die Prüfung und Umsetzung von gezielten energetischen Maßnahmen. Das Gebäude hat nach der durchgeführten Bedarfsberechnung das Optimierungspotenzial “Mittel”, was für weitere energetische Optimierungen spricht. Ein vollumfänglicher ESG-Bericht, inklusive iSFP / DIN V 18599, ist für eine exakte Feststellung ratsam. Dieser Detailbericht wird nach einer Vor-Ort-Begehung durch unsere Energieeffizienzexperten und Bautechniker erstellt. Hierdurch können sinnvolle energetische CAPEX-Maßnahmen sowie die dazugehörigen Kosten und mögliche Fördermittel festgestellt, aufgezeigt und mit Purpose Green durchgeführt werden.

Nach der Kurzanalyse des Gebäudes empfehlen wir Ihnen zeitnah die Prüfung und Umsetzung von energetischen Maßnahmen. Das Gebäude hat nach der durchgeführten Bedarfsberechnung das Optimierungspotenzial “Hoch”, was für einen akuten Handlungsbedarf spricht. Wir raten daher zu einem vollumfänglichen ESG-Bericht inklusive iSFP DIN V 18599. Dieser Detailbericht wird nach einer Vor-Ort-Begehung durch unsere Energieeffizienzexperten und Bautechniker erstellt. Hierdurch können sinnvolle energetische CAPEX-Maßnahmen sowie die dazugehörigen Kosten und mögliche Fördermittel festgestellt, aufgezeigt und mit Purpose Green durchgeführt werden.

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